Der Fall: Leuchtturm

Wir schlichen gut 20 Meter so weiter, als auf einmal ein Lichtstrahl sehr nah an uns vorbei in den Wald schien. Mir sackte das Herz in die Hose und ich zog Gabi noch weiter nach unten, so das wir fast schon mit dem Bauch auf dem Boden lagen. „Komm Gerome das war mit Sicherheit nur Wild, welches durch das Unterholz streift“, hörten wir Madame Trenkles Stimme sagen. „Wenn du meinst, ich hoffe du bist Dir sicher das dir keiner gefolgt ist“, brummte Gerome und sie liefen weiter hinter das Haus. „Mein Gott, ich hab mir beinah in meine Hosen gemacht“, flüsterte mir Gabi in mein Ohr „Ich mir auch, ich hab nicht gedacht dass wir so laut sind, oder dieser Gerome hat verdammt gute Ohren.“ Wir hörten noch eine Minute in die Nacht hinein, bevor wir uns weiter an das Haus heran wagten. Wir erreichten das Haus und im ersten Augenblick konnten wir nicht feststellen das sich überhaupt jemand hier aufhielt, bis wir an die Rückseite des Hauses gelangten.
Was wir nur schemenhaft erkannten war die Tatsache, dass hier teilweise die Holzläden nicht vor den Fenstern geschlossen waren und man ein wenig Taschenlampenlicht aus einem der Räume im Parterre sah. Ein glücklicher Umstand für uns ist auch die Tatsache, dass eines der Fenster, aus dem das Licht drang, beschädigt war und wir Stimmen hören konnten. Die Fensterbrüstung war aber trotzdem gut zwei Meter vom Boden entfernt, ich bückte mich und tastete die nähere Umgebung um mich herum ab und wurde fündig. Zeitweise kam Mondlicht durch die aufgerissene Wolkendecke, was uns die Sicht um einiges erleichterte. Ich erkannte in dem gefundenen Gegenstand eine Holzpalette, welche zum Warentransport im Güterverkehr eingesetzt wurde, diese hatte den Vorteil für mich, sie wie eine Leiter zu benutzen, indem ich sie hochkant an die Wand stellte und die Querlattung mit ihren Aussparungen mir wie eine Leiter diente. Mein Kopf war jetzt soweit über der Fensterbrüstung, dass ich durch das dreckige Fenster zwei Umrisse erkannte und durch das Loch in der Scheibe die Stimmen deutlich hörte. „Warum versteckst du diese Sachen hier überhaupt und wie lange soll das so weiter gehen das wir uns offiziell nicht kennen dürfen. Ich hab dieses Versteckspiel so langsam satt und nur wenn ich auf Ausflüge mit den Gören bin dich zu sehen ist auch nicht das Wahre. Ich kann auch nicht immer sagen ob meine Betreuung nicht doch gebraucht wird“, hörte ich Madame Trenkle klagen. „Du siehst mich doch jetzt auch. Mach dir keine sorgen mon Coeur, wenn es gut geht, kann ich das Lager hier in zehn Tagen aufgeben, dann brauche ich auch keine Angst mehr zu haben, dass man mir meine Erfindung stehlen möchte. Ich hab es dir doch schon gesagt das man hinter mir und der Technik her ist, welche ich erfunden habe, aber die Patentanmeldung läuft und sobald ich das Schreiben in meiner Hand halte ist alles in Sicherheit und das wir beide nicht in der Öffentlichkeit zusammen gesehen werden hat den Grund das ich dich schützen mag. Wenn wir uns weit weg von hier treffen dann bin ich sicher, dass uns keiner kennt und wenn das Patent durch ist dann brauchst du auch nicht mehr auf diese Plagegeister aufpassen. Wir werden in Geld schwimmen. Die nächsten drei Tage bin ich in England und komme am Sonntag zurück.“ Ich erschrak ein wenig als auf einmal Gabi neben mir auf der Palette hochkletterte, kaum war sie neben mir um alles mit anzuhören, da vernahmen wir beide ein Knarren und Knacken, und es verhieß nichts Gutes. Plötzlich gab das Holzbrett, welches wir als Sprosse gemeinsam mißbrauchten, unter einem lauten Ächzen nach und wir brachen durch die gesamte Palette. „Shit“, lies ich als Fluch über meine Lippen und mir war bewusst, dass wir jetzt richtig schnell Handeln mußten. Ich sortierte meine Beine aus der Palette und half Gabi aufzustehen, als ich von drinnen die Schritte zum Fenster hörte mit der Stimme von Gerome: „Dir ist doch jemand gefolgt, es gibt kein Wild was am Fenster horcht und flucht............